„Fahrräder für Flüchtlinge“ - Diakonie und Tisch&Teller ziehen positive Bilanz

Rund 200 Fahrräder wurden an Asylbewerber übergeben

 

Ende 2013 haben das Flörsheimer Sozialkaufhaus Tisch & Teller und das Evangelische Dekanat Kronberg dazu aufgerufen, Fahrräder für Flüchtlinge zu spenden. Was als auf wenige Wochen ausgelegte Aktion gedacht war, lief dank des großen und in dieser Form für alle überraschenden Zuspruchs letztlich über das gesamte Jahr 2014.  

Über 200 Fahrräder wurden in den vergangenen 15 Monaten für das Projekt gespendet, oft noch in astreinem Zustand. Die Mitarbeiter von Tisch & Teller haben die Räder bei den Spendern abgeholt. Viele Besitzer waren von der Idee, mit einer einfachen Sachspende Gutes tun zu können, aber auch so angetan, dass sie ihre Räder persönlich beim Sozialkaufhaus vorbei gebracht haben. Dabei kamen etliche Menschen nicht nur aus der unmittelbaren Umgebung, sondern fuhren auch aus dem angrenzenden Kreis Groß-Gerau, dem Hochtaunuskreis und Frankfurt nach Flörsheim. „Wir möchten uns noch einmal ganz ausdrücklich bei allen Spendern bedanken, die unsere Aktion zu einem großen Erfolg gemacht haben“, sagt Marktleiter Ulrich Levin.

Dieser Dank schließt auch mehrere Partner ein, die das Projekt auf vielfältige Art unterstützt haben: so stellte der in Flörsheim ansässige Baumarktbetreiber Graulich kostenfrei und unkompliziert Lagerfläche zur Verfügung. Die EKHN (Flüchtlingsfond) sowie das Dekanat Kronberg und die angeschlossenen Gemeinden, insbesondere die Gemeine St. Johann, Kronberg, konnten mit finanziellen Mitteln unter die Arme greifen. „In Anbetracht der Flüchtlingsströme im letzten Jahr hat die Kirche schnell erkannt, dass den Menschen dringend geholfen werden muss, auch und gerade bei ganz alltäglichen Dingen“, erläutert Dr. Martin Fedler-Raupp, Dekan des Evangelischen Dekanats Kronberg.

In die Aufbereitung der Fahrräder einbezogen waren auch die Maßnahmeteilnehmer des Sozialkaufhauses, die hier auf die Wiedereingliederung auf den ersten Arbeitsmarkt vorbereitet werden. Durch ihre Arbeit können nun Asylbewerber aus Eritrea und Äthiopien, Pakistan und Syrien ein Stück Freiheit und Mobilität im Alltag genießen. Für ein Rad haben sie den symbolischen Preis von 15 Euro gezahlt. Obwohl Transport und Reparaturkosten diesen Betrag überstiegen.

Die Aktion „Fahrräder für Flüchtlinge“ war für das Diakonische Werk Main-Taunus ein weiterer Schritt in der Flüchtlingshilfe. Das Engagement wird seitdem ausgeweitet, wie Leiterin Solveig Burczik erklärt: „Das Diakonische Werk möchte seinen Teil dazu beitragen, Flüchtlinge willkommen zu heißen. So hat das Sozialkaufhaus im Auftrag und in enger Kooperation mit der Asylanten- bzw. Flüchtlingsbetreuung des Amtes für Arbeit und Soziales des Main-Taunus-Kreis bereits in drei Fällen helfen können, Erstaufnahmeeinrichtungen mit Möbeln auszustatten.“

Das Flörsheimer Sozialkaufhaus Tisch & Teller wird auch weiterhin gebrauchte Fahrräder annehmen, betont Ulrich Levin. Lediglich das Projekt für die Flüchtlinge ist nun ausgelaufen.