Flüchtlinge erhalten gespendete Fahrräder

Tisch und Teller gibt jetzt Fahrräder an Flüchtlinge aus

 

200 Fahrräder haben Menschen aus dem Main-Taunus-Kreis, aber auch aus dem Hochtaunus und von der anderen Seite des Mains gespendet. „Fast durchweg einwandfreie Ware“ bestätigt  Marktleiter Ulrich Levin. Das Sozialkaufhaus hat die Räder bei den Spendern abgeholt, alle durchgesehen, überholt und mit einem grünen Prüfaufkleber versehen. „Und das ist zugleich eine Chance für einige der 24 Menschen, die wir hier beschäftigen“, sagt Levin. Langzeitarbeitslose bereitet man im Sozialkaufhaus wieder auf den Arbeitsmarkt vor. 

 

Einkaufen kann jedermann bei Tisch und Teller, aber die gespendeten Fahrräder sind den Flüchtlingen vorbehalten. Sie müssen sich als Flüchtlinge ausweisen und erhalten eine Bescheinigung, die sie als Besitzer aufweist. Für das Rad zahlen sie einen symbolischen Preis von 15 Euro. Wo Transport und Reparaturkosten diesen Preis übersteigen, springen Kirche und Diakonie ein, aber auch private Spender und Kirchengemeinden. 

 

„Jede Investition in die Integration neu ankommender Menschen ist eine Zukunftsinvestition in die Gesellschaft“, sagt Peter Ruf. Der Präses und Vorsitzende der Synode leitet das Evangelische Dekanat Kronberg. Die Kirchen hätten sofort erkannt, dass die Flüchtlinge am Leben teilhaben müssen. Bereits im Herbst habe die Evangelische Familienbildung eine Koordinierungsstelle eingerichtet und Deutschunterricht angeboten. Insgesamt habe die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau 1 Million Euro für die Flüchtlinge zur Verfügung gestellt. 

 

Mit der Fahrradaktion ist auch das Diakonische Werk Main-Taunus in die Flüchtlingshilfe eingestiegen. Leiterin Solveig Burczik, sagt, das Sozialkaufhaus sei der „richtige Ort, um Armut zu bekämpfen und Teilhabe am Leben zu fördern.“ Trotz niedriger Arbeitslosigkeit gäbe es im Kreis 3.000 Langzeitarbeitslose. Im Verbund mit dem Main-Taunus-Kreis helfe man Arbeitslosen auf dem Weg in die Gesellschaft. Jetzt wolle man beide Anliegen verbinden und auch für Flüchtlinge da sein.